Giebel am Historischen Rathaus

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Leben in der Leistungsgesellschaft, das bedeutet: höher, schneller, weiter als andere. Das Sozialsystem ist dabei nur hinderlich und stört die maximale individuelle Freiheit, sprich: den Turbokapitalismus. Der Markt regelt das schon. So denkt auch Lütje Wesel, Spitzenkandidat einer, dem Neoliberalismus nahestehenden, Partei. Problematisch wird es, wenn auf einmal der eigene Körper nicht mehr so will, wie er soll. Plötzlich ist Wesel auf das Gesundheitssystem angewiesen, das er selbst zuvor jahrelang mit Sparmaßnahmen ausgehöhlt hat. Nun muss sein Team ihn in einer ungewöhnlichen Privatklinik mit dubiosen Methoden fit bekommen für den alles entscheidenden Wahlkampfendspurt.

Nora Abdel-Maksoud, die selbst schon zweimal mit dem Gorki Theater Berlin im Landsberger Stadttheater auf der Bühne stand und mittlerweile erfolgreiche Regisseurin und Dramatikerin ist, hat mit „Doping“ eine schwarzhumorige Komödie über Krankheit und Körper im Kapitalismus geschaffen, voller Pointen und Wendungen. Ein Theaterfeuerwerk für alle, die in Zeiten von Krankenhausreform und Selbstbeteiligung überlegen, was von der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland noch übrig ist, was uns Care-Arbeit wert sein müsste und wie viel Doping das leistungsorientierte Leben verträgt.

Die junge Regisseurin Malena Große studierte an der HfMDK Frankfurtam Main und der Theaterakademie August Everding, arbeitete bereits an den Staatstheatern Kassel und Braunschweig sowie dem Gorki Theater Berlin und machte in München mit der Produktion „Das Bild der einsamen Soldat(in)“ auf sich aufmerksam, bei dem sie mit Luca Skupin zusammenarbeitete, den das Landsberger Publikum erstmals im Juni mit dem Metropoltheater München sehen wird. Es ist Großes erste Arbeit am LTT. Regie Malena Große Es spielt das Ensemble des LTT landestheater-tuebingen.de 

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